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Ihre Geschichte ist unsere Geschichte


Kennen Sie unsere Geschichte ?

 

Wer kann schon die ganze Geschichte überblicken? Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn man ein wenig Hilfe bekommt!

Es sind die Zusammenhänge, die Geschichte so spannend machen. Auch Wälder spielen eine Rolle. Ihre Geschichte ist unsere Geschichte! 

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ (August Bebel, Begründer der Sozialdemokratie  1840-1913)

Ursprung im Pliozän


Im Tertiär schoben sich durch den Vulkanismus und die Erdplattenbewegung weltweit Gebirgsketten empor. Es taten sich Tiefseegraben auf, die dazu führten, dass der Meeresspiegel vor 5 Millionen Jahren um etwa 200 Meter sank. Das Meer zog sich aus der norddeutschen Tiefebene zurück und Schleswig-Holstein erblickte das Licht der Welt. Eichen und Kiefern rückten von Süden vor. Urwüchsige Mammutbäume eroberten das Land, deren Nachfahren noch heute in Kalifornien leben. Es war die große Zeit der Wälder, wie Pollenanalysen und mächtige Humusschichten belegen. 

Die Macht des Eises


Die Verwitterung der im Tertiär emporgehobenen Gesteine führte dazu, dass große Mengen Kohlendioxid in der Atmosphäre gebunden wurden und nicht mehr in der Lage waren, die Wärme auf der Erde zurückzuhalten. So kam es zur globaler Abkühlung. Über 2 Kilometer mächtig lasteten gewaltige Gletscher direkt über Norddeutschland wie heute über Grönland. Sie prägten das Land über lange Zeit. Dann zogen sie sich wieder zurück. Dazwischen gab es nur kurze Warmzeiten.  Mit dem Abschmelzen der Gletscher gaben sie dem Land eine ganz neue Gestalt. Wälder mit Birken, Kiefern und Eichen hielten Einzug. 

Siedler in der Jungsteinzeit


Skelettfunde deuten auf ein hartes kurzes Leben mit Hunger und gewaltsamen Übergriffen. Pollenanalysen belegen: Nach 600 Jahren verschwanden sie wieder.  

Auszug der Völker


Klimaänderung, Hunger und von Norden einbrechende Völker machten ihnen das Leben schwer. Urnenfriedhöfe belegen: Um 450 n. Chr. gaben die hier ansässigen Angeln und Sachsen ihre Siedlungen auf. Das Klima wurde kälter und feuchter. Mit der Klimaänderung zog die Buche in den Norden und prägt bis heute viele Wälder.

Eroberer im frühen Mittelalter


König Karl, später Kaiser Karl der Große, einte die germanischen Stämme. Mit Gewalt brach er den Widerstand der Sachsen. Den Holsteinern bot er Verhandlungen an, doch sie töteten seine Boten. Daraufhin verbündete er sich mit den Wenden und schlug sie im Jahre 798 bei Bornhöved.

Die Franken sorgten erstmals für Verständigung. Sie einigten sich mit den Wikingern auf die Eider und mit den Wenden auf die Schwentine als Grenze. Mit ihnen kam das Christentum ins Land. Städte entstanden und der Handel kam in Gang. 

Auf dem Weg zum Frieden


Über Jahrhunderte fielen die Wikinger und die Wenden immer wieder über die Holsteiner her. Den Schauenburger gelang nur mit Unterstützung  holsteinischer Ritter die Befriedung.  Sie nahmen die alte Wikingerburg auf dem Kalkberg ein und gründeten dort die Siegesburg als Stammsitz, heute Segeberg. Sie überließen der Kirche große Ländereien, wie dem Kloster Bordesholm die Gegend zwischen Kiel und Neumünster.

Der Große Treck

Nach Vertreibung der feindlichen Anführer folgten um 1100 Siedler dem Ruf der Ritter in den Norden und in den Osten. Holsten, Holländer, Friesen, Westfalen und Sachsen machten sich mit ihren Ochsengespannen auf den Weg in die neue Heimat. Sie rodeten die Wälder, schufen Ackerland und gründeten neue Dörfer. 

Aufstieg Lübecks


Die Lübecker haben allen Grund stolz auf ihre Kirchen zu sein. Sind sie doch Zeichen des christlichen Glaubens und des Friedens. Aber ohne den Reichtum an Wäldern wären sie nicht zustande kommen. Denn nur mit Holz konnte der Backstein gebrannt werden, nur mit Holzgerüsten konnten die mächtigen Bauten aufgerichtet werden. Die Lübecker sicherten ihren Bedarf mit umfangreichen Ländereien im Norden und Süden der Stadt und schufen die erste Forstverwaltung im Lande.

"Dat se bliven ewich tosomen ungedeelt"


Die Eider bildete nach der Völkerwanderung lange Zeit eine feste Grenze. Erst mit der friedlichen Annäherung der Schauenburger Grafen wuchs das Vertrauen zwischen den Völkern. Ihr Nachfolger, der Oldenburger Christian I., wurde sogar Herzog von Schleswig. Dies bestätigten die Ritterschaften mit dem Vertrag von Ripen im Jahre 1460. Nach Aussterben der dänischen Könige wurde er sogar König von Dänemark. 

Vom Waldland zum Kulturland


Noch um 1650 bestimmten Wälder die Gestalt des Landes. Sie hatten einen Anteil von etwa 50 Prozent! Alle Dinge des täglichen Bedarfs waren aus Holz. Sie boten den Rittern erhebliche Einnahmen, wie die Einkünfte aus der bäuerlichen Schweinemast und aus dem Verkauf von Holzkohle und Glas. Der Waldanteil war im freien Fall. Er sank innerhalb von 100 Jahren auf 4 Prozent!  

Einheit unter Preußen


Es war der dänische König, der Schleswig und Holstein für sein Reich beanspruchte. Österreich und Preußen kamen den aufständischen Holsteinern zur Hilfe, konnten sich aber nicht einigen. Österreich machte gegen Preußen mobil. Dann erklärte auch Frankreich den Krieg. Bismarck sah sich in der Lage, im richtigen Moment zu reagieren und am Ende zu gewinnen. So gründete er das deutsche Kaiserreich. Er dachte aber gar nicht daran, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Es folgte eine grundlegende Reformierung des Landes im Sinne der Aufklärung, eine „Revolution von oben“.  

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Absturz ins Grauen

Mit dem Ende des Kaiserreiches wurde erstmals eine Nationalversammlung in Weimar gewählt und eine Republik gegründet. Die Nordschleswiger entschieden sich in einer Volksabstimmung für den Anschluss an Dänemark.  Kriegsschuld und Reparationen belasteten das Land. Die neue Regierung verstand es nicht, die Not der Menschen zu lindern. Nationalisten und Kommunisten bestimmten mit Tumulten, Aufruhr und Terror die Politik. Die Nationalsozialisten gewannen 1932 in Schleswig-Holstein über 50% der Stimmen. In der Hoffnung die Gewalt unter Kontrolle zu bringen, wählte Reichspräsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichkanzler. Die neuen Machthaber lösten alle demokratischen Einrichtungen auf und gaben den Juden die Schuld an der politischen Entwicklung. Mit der Reichskristallnacht am 9.November 1938 wurde das Eigentum der Juden beschlagnahmt. Die meisten Juden konnten fliehen, die hier blieben, wurden in Konzentrationslagern ermordet.  Trotz aller Friedensbeteuerungen lösten die Machthaber 1939 mit dem Überfall auf Polen den zweiten Weltkrieg aus. Es folgten die Feldzüge nach Frankreich und Russland. Hitler riss über 60 Staaten in einen beispiellosen Krieg. 60-70 Millionen Menschen fanden den Tod. 5-6 Millionen Juden wurden umgebracht. Die Angriffe auf England löste die Zerstörung ganzer deutscher Städte aus. Das Grauen endete schließlich am 8.Mai 1945 mit der Kapitulation.

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Ende des Kaiserreiches

Kaiser Wilhelm II. setzte auf Aufrüstung und Vormachtstreben. Nach dem Mord von Sarajevo 1914 stürzte er das Reich in einen Krieg mit Russland, anstatt auf Verhandlungen zu setzen. Er rief zum Feldzug gegen Frankreich auf und löste mit dem Einmarsch in Belgien das Eingreifen Englands aus. In kurzer Zeit war das Reich von Feinden umringt. Der Eroberungsfeldzug endete in Nordfrankreich in einem Stellungs- und Grabenkrieg (Verdun u.a.). 40 Staaten waren beteiligt. Enorme Verluste führten schließlich zur schicksalshaften Niederlage.  17 Millionen Menschen kamen ums Leben.

Mit dem geheimen Befehl einer Seeschlacht gegen England kam es zum Matrosenaufstand in Wilhelmshaven und Kiel, der zur Revolution vom 9.November 1918, zum Ende des Krieges und des Kaiserreiches führte.

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Auf dem Weg in die Demokratie

Mit Kriegsende wurde 1946 das Land Schleswig-Holstein gegründet. Die erste Landtagswahl gewann die SPD. Zur Linderung der Not beschloss diese eine Landreform ähnlich wie in der DDR (Aufsiedlung ab 100 ha bei 70% Entschädigung). Doch diese wurde 1960 zurückgenommen. 

Es kam zu einer Kehrtwende! Ökologische Belange setzten sich durch. Mit großem Erfolg wurde die Reduzierung der Schwefel- und Blei-Emissionen eingeleitet. Problematisch blieben Stickstoff- und Kohlendioxid-Emissionen. Sie verlangten neue Lösungen. Die Landesregierung begann die Forstwirtschaft mit gezielten Programmen zu unterstützen. 1992 erfolgte die Einführung der naturnahen Forstwirtschaft. Sie förderte mit erheblichen Mitteln den Anbau von Laubbäumen und die Neuwaldbildung. 


Rückkehr der Wälder

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Aufschwung, Wohlstand, Einheit - neue Risiken


Wir haben angesichts der bewegten Geschichte allen Grund dankbar zu sein. Die Hilfe der Alliierten und die Öffnung der Märkte führten zu einem nie gekannten Wohlstand. Der Mauerfall und die friedliche Wiedervereinigung ließen uns Deutsche das höchste Glück erleben.   

Auf der Höhe dieser positiven Entwicklung angekommen, fordern uns heute neue Risiken heraus: Klimaentwicklung, Flüchtlinge aus Krisengebieten, ein Aufflammen nationaler Gesinnung, die Corona-Pandemie und nun der Überfall Russlands auf die Ukraine. 

Gefragt sind Besonnenheit, Mäßigung, Zuversicht, Hilfe für Notleidende und Demokratie, die allen Menschen Vertrauen schenkt. Die Geschichte zeigt uns den Weg!

Weitere Informationen finden Sie unter "Mehr wissen". 

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