Wald ist Leben
Wald ist Leben
von Götz Heeschen
von Götz Heeschen
Entdecken Sie unsere Wälder !

Herzlich Willkommen !
Wälder spielen auch in Schleswig-Holstein eine große Rolle. Sie sind Orte der Regeneration für Klima und Umwelt, ein Zuhause für zahllose Pflanzen und Tiere, Orte, wo wir Menschen neue Kraft schöpfen.
In der Stille der Natur besinnen wir uns auf die Werte der Natur, wie hier im Wald bei Blumenthal nahe Kiel.

Was bieten uns die Wälder ?
Naturraum - Klimakraftwerke - Wasserspeicher - Lebensraum heimischer Arten - Genressource - BioRohstoff -
Besinnung auf ein soziales Miteinander - Gesundheit - Glück - Sinn für das Leben

Warum lieben wir die Wälder ?
Wälder sind ein noch weitgehend von der Natur bestimmter Raum ähnlich wie unsere Seen und Meere. In ihnen spiegeln sich die Naturgesetze, die auch uns und den Kosmos formten. Hier fühlen wir uns wohl, hier "schwingen wir im Sound der Natur "!

Wie erlebten unsere Vorfahren die Wälder ?
Seit je her erlebten die Menschen die Wälder mit großer Achtung. So ist von den Babyloniern vor 4000 Jahren überliefert: "Wald ist Leben". Die Babylonier ahnten, dass mit dem Verlust der Wälder in Vorderasien alles verloren geht. Auch unseren Vorfahren schätzten die Wälder. "Sie kennen keine Tempel, Wälder sind ihnen heilig!", berichtete der Römer Tacitus 98 n. Chr.. Heilige Wälder sind dem Namen nach noch heute zu finden: "Wohld" war der heilige, unberührte Wald (Schönwohld, Dänischer Wohld), "Holz, Holt oder Hoe" der genutzte Wald. In Blumenthal bei Kiel gibt es den Heiligen Berg, inmitten des Waldes stand dort die Schwerkeiche und ein Opferaltar.

Warum sind Wälder so wichtig für unser Leben ?
Wälder machen den Planeten Erde bewohnbar! Sie liefern einen wesentlichen Anteil des Sauerstoffes, den alle Lebewesen und wir Menschen zum Atmen benötigen. Sie schützen die Erde vor Überhitzung, in dem sie den natürlichen Überschuss an Kohlendioxid ausgleichen. Wälder regeln also den Klima-Haushalt! Sie sind damit wahre Klimakraftwerke!
Doch der Mensch bringt dieses Gleichgewicht in Gefahr!

Wie zeigen sie uns den Weg in die Zukunft ?
Die größte Geißel der Menschheit ist nicht die Abholzung der Wälder, wie sie seit der Antike in Südeuropa und in Vorderasien stattfand! Es ist die ungehinderte Beweidung über Jahrtausende! Sie führte zur Verkarstung des Landes, zum Ausbleiben des Regens, zum Elend der Region. Die Beweidung ließ den Wäldern keine Chance! Die nachwachsenden Bäume wurden immer wieder abgefressen, wie hier in den Pyrenäen.
Wälder sind gigantische Wasserspeicher! Sie sorgen für Bodenbildung, Abkühlung und Luftfeuchte und geben so dem Land wieder eine Zukunft!

Wie geht es unseren Wäldern ?
Seit dem Auftreten des Waldsterbens in den 1980er Jahren hat sich viel getan. Die Maßnahmen der Bundesregierung seit Einführung von Schwefelfiltern und des Benzin-Blei-Gesetzes haben eine Kehrtwende eingeleitet. Auch die Immissionen von Stickoxiden aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, welche die Böden versauern, sind dank neuer Techniken und Antriebe rückläufig. Waldschäden zeigen sich vor allem bei den nicht heimischen Nadelbäumen, wie bei der Fichte, die aus aus den feuchten Hochlagen der Gebirge stammt und an der Trockenheit vor allem durch die Klimaerwärmung leidet (siehe im Vordergrund des Bildes). Ihre Bestände erfordern eine laufende Entnahme kranker Bäume. Wird dies aufgegeben wie im Harz, kommt es zu einer Massenvermehrung des Borkenkäfers, der auch die gesunden Bäume befällt.
Unsere Wälder sind auf einem guten Weg der Besserung, wie auch die 4. Bundeswaldinventur von 2022 zeigt. Der Anteil ökologisch bedenklicher reiner Nadelwälder ist rückläufig. In Einzelmischung sind sie hingegen deutlich gesünder, weil sie von den Laubbäumen profitieren. Zum Bau von Häusern ist die Fichte nach wie vor sehr gefragt und wirtschaftlich von Bedeutung.



Warum sind Wälder so wichtig als Lebensraum ?
Warum sind Wälder so wichtig als Lebensraum ?
Wälder sind in unseren Breiten die Endphase der natürlichen Entwicklung. Sie sind Lebensraum einer Vielzahl heimischer Arten!
Die Artenvielfalt hält das komplexe Ökosystem Leben am Laufen. Unsere heimischen Laubwälder in Schleswig-Holstein weisen eine unglaubliche Artenvielfalt auf. Alle Arten sind aufeinander angewiesen und stehen im wechselnden Gleichgewicht zueinander. Viele Arten reichen bis in die Zeit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit zurück. Sie bilden in ihrer Vielfalt eine unwiederbringliche Genressource.
Wie könnte es schöner sein !
Wie könnte es schöner sein !
Unsere Waldblumen zeigen auf, wie alt ein Wald ist!
Erst in den letzten Jahren wurden die erstaunlichen Zusammenhänge deutlich: Arten wie Buschwindröschen, Goldnessel und Perlgras kennzeichnen mit ihrer Verbreitung Wälder, die bis in das Mittelalter zurückreichen.
Unsere Wälder in Schleswig-Holstein müssen aber noch viel älter sein, da unser Land im frühen Mittelalter nach alten Quellen noch ein reines Waldland war und später erst besiedelt wurde.
Antworten hierzu gibt die Pollenanalyse: Die männlichen Samen-körner sind winzig klein, aber von Art zu Art sehr unterschiedlich. Sie blieben im feuchten Boden mehrere 1000 Jahren erhalten. Analysiert man das Alter der Ablagerungen, gewinnt man Erkenntnisse zum Vorkommen der Arten jener Zeiten. Mit ihrer Verbreitung geben sie ein spannendes Bild der Geschichte des Landes und seiner Wälder.



Wie schützen Wälder unser Klima ?
Wie schützen Wälder unser Klima ?
Wälder saugen den Regen wie ein Schwamm auf und geben die Feuchtigkeit übers Jahr verteilt wieder ab. Sie speisen Bäche und das Grundwasser. Mit der Verdunstung tragen sie die Feuchtigkeit von den Küsten weit ins Land. Mit ihrem Wachstum nehmen sie große Mengen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff frei. Dies ermöglicht Lebewesen zu atmen und sich zu ernähren, die wiederum Kohlendioxid frei geben. So sorgen sie für nachhaltige Kreisläufe und ein ausgeglichenes Klima.
Doch mit dem übermäßigen Verbrauch fossiler Rohstoffe stört der Mensch dieses Gleichgewicht. Er reichert laufend weiteres Kohlendioxid an (jährlich ca. 36 Gigatonnen), welches als Treibhausgas dem Klimawandel Vorschub leistet.

Warum sind Wälder so wichtig für den Bodenschutz ?
Warum sind Wälder so wichtig für den Bodenschutz ?
Ihre Bedeutung wurde lange unterschätzt! Heute wissen wir, Wälder sorgen für Totholz und damit für neues Leben! Aus Totholz wird Humus. Der Humus bindet in gigantischem Umfang Nährstoffe, Feuchtigkeit und Kohlendioxid. Der Humus lässt mikrobielles Leben, Bakterien und Pilze wachsen, die wiederum die Bäume mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Heute wissen wir, so kommen die Bäume ohne Dünger aus, speichern Feuchtigkeit und überdauern Trockenzeiten!
Weltweit wird im Boden rund 4x so viel Kohlendioxid wie in der oberirdischen Vegetation und mehr als 2x so viel wie in der Atmosphäre gespeichert. Würden alle Böden mit genügend Humus angereichert werden, könnten große Mengen Kohlendioxid, welche wir in Deutschland freisetzen, kompensiert werden. Trockenzeiten und Starkregen könnten so viel besser ausgeglichen werden.

Welche Rolle spielen sie heute ?
Heute stehen die Wälder in Konkurrenz mit der Landwirtschaft, die hier im Norden beste Produktionsbedingungen erfährt. Schleswig-Holstein hat gerade mal 11 Prozent Wald, dennoch spielen Wälder eine große Rolle.
Sie gestalten im Wechsel von Feldern und Seen die Schönheit unseres Landes. 68 Prozent sind reich an heimischen Arten, 30 Prozent sind seit der Nacheiszeit durchgehend Laubwald geblieben. Sie erfüllen vielfältigste Funktionen, wie Klima-, Natur-, Wasser- und Bodenschutz oder sind gern aufgesuchte Erholungsorte. Hierzu zählen die sogenannten "Naturwälder", alte Wälder, die zum Schutz ihrer Arten und Biotope aus der Nutzung genommen wurden (10% der öffentlichen Waldfläche).
Der Großteil der Wälder aber produziert Holz, welches forstwirtschaftlich genutzt wird. Sie bauen quasi aus "Luft", aus Kohlendioxid (!) den genialen Bio-Rohstoff! Dieser Rohstoff ist unschlagbar, bindet Treibhausgase und steht unbegrenzt zur Verfügung, wenn er nachhaltig genutzt wird!
Deutschland verfügt bei einem Waldanteil von 30 Prozent die höchsten Holzvorräte in Europa, selbst mehr Holzvorräte als in den Waldländern Schweden und Finnland. Holz steht also ausreichend zur Verfügung!

Alles bio oder was ?
Alles bio oder was ?
Mit Einführung der Forstwirtschaft Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Wälder in Deutschland nachhaltig genutzt: Es wird nur so viel Holz geschlagen, wie nachwächst. Als Gedankenmodell diente der Altersklassenwald. Dieser wurde über 100 Jahre lang hartnäckig verteidigt, da man insbesondere mit der Fichte hohe Erträge erwartete. Doch diese Erträge blieben Theorie. Nachhaltigkeit allein genügte nicht: Die Wälder verlangten Naturnähe!
Die Abkehr vom Altersklassenwald war eine Revolution! Seit 1992 werden Schleswig-Holsteins Wälder naturnah bewirtschaftet, d.h. ohne Kahlschlag, vorrangig mit heimischen Baumarten und Naturverjüngung - ohne Chemie und ohne Düngung.
Die Wälder verlangen aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen eine ganzheitliche Fürsorge, d.h. eine reine wirtschaftliche Ausrichtung wird ihnen nicht gerecht.

Warum sind Wälder so wichtig für jeden ?
Warum sind Wälder so wichtig für jeden ?
Wälder führen zur Besinnung! In der von Menschenhand gemachten Umwelt entfernen sich die Menschen immer weiter von der Natur. Sie merken gar nicht, wie sie sich damit vom Leben und vom Miteinander entfernen. Früher oder später muss es zur Krise kommen. Die Corona-Krise offenbart es. Sie zwingt zur Besinnung, zum verständnisvollen Miteinander!

Wie helfen uns Wälder ganz persönlich ?
Wie helfen uns Wälder ganz persönlich ?
Wälder machen glücklich! Der Aufenthalt im Wald lässt uns zu Ruhe kommen. Er gibt uns Kraft und wir spüren die frische Waldluft. Die vielen Eindrücke inspirieren uns und wir kommen auf neue Gedanken. Wir atmen Pflanzenstoffe ein, die unser Immunsystem stärken, wie Terpene, Gerbstoffe der Bäume zur Abwehr von Viren und Bakterien. Wir stärken den Kreislauf, senken den Herzschlag und entspannen den Blutdruck. Das lichte Grün beruhigt unsere Augen, Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone freigesetzt. Im Frühling lässt er uns den Zauber der erwachenden Natur verspüren. Im Sommer verschafft er uns wohltuende Abkühlung und schützt uns vor der harten Sonnenstrahlung. Im Herbst zeigt er uns seine rotbraune Farbenpracht und lässt uns die Vergänglichkeit des Lebens spüren. Im Winter "spricht" er mit dem Rauschen der Kronen zu uns. Dann gibt er uns Hoffnung auf einen Neuanfang.

Wie geben uns Wälder einen Sinn für das Leben ?
Wie geben uns Wälder einen Sinn für das Leben ?
Schon bei Eintritt in den Wald spüren wir, dass hier die Natur das Sagen hat. Wir sind nur kleine Lichter, die andächtig unter den alten Bäumen herumlaufen. Uns ist bewusst, dass wir nur einen Teil der Wirklichkeit erfassen. Die tiefen Zusammenhänge der Natur bleiben uns verborgen. Je weiter wir aber vordringen, desto erstaunlicher ist ihre Welt. Wie unsere Vorfahren so verspüren wir eine Harmonie im Wald, die über unserem Verständnis liegt. Der Einklang mit der Natur gibt uns das Gefühl der Geborgenheit. Wir erkennen, dass unsere Wohlstandsgesellschaft nur auf tönernen Füßen steht und dass die Zukunft im Einklang mit der Natur liegt.

Was ist ihr Geheimnis ?
Was ist ihr Geheimnis ?
Wir haben uns so sehr an die Umwelt gewöhnt, dass wir die alltäglichen Wunder der Natur gar nicht mehr wahrnehmen. Doch schauen wir genauer hin - verweilen wir im Wald und lauschen! Dann werden uns die geheimen Dinge kund!
Die Natur sorgt für die kleinste Geschöpfe, die anderen zum Leben verhelfen. Diese erfreuen sich am Leben und dienen dem Nächsten in Freude: das alles auf harmonische Weisen, ästhetisch in Vollendung! Dem Menschen bleibt nur das Staunen.
Was ist das Wesen der Natur? Der Kampf um das Dasein? Der Sieg des Stärkeren? Nein - hier irrt der Mensch! Nicht die Beutegreifer herrschen über die Beutetiere, es sind die Beutetiere, die über ihr Wohlergehen bestimmen! Nicht der Stärkere einer Art überlebt, sondern der sich am besten an seine Umwelt anpasst. Nicht die großen Saurier überlebten den Asteroiden-Einschlag vor 65 Millionen Jahren sondern die kleinen Nagetiere unter der Erde, Vorläufer der Säugetiere.
Die Natur zeigt uns den Weg in die Zukunft! Völker, die auf Macht und Gewalt setzen, haben auf Dauer keinen Bestand, wie uns die Geschichte lehrt. Sie werden selber Opfer ihrer Strategie! Respekt und soziales Miteinander haben Bestand. Sie führen zur Lösung der Konflikte. Die Natur schreibt auf geheimnisvolle Weise vor, wohin die Reise geht - erstaunlich in der Rückschau, ungewiss in der Vorschau! Wer nicht mit ihr ist, den verlässt das Glück!

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